Cat and Co Content ·Privates ·Tagesnotizen 2018

Februar-Fragmente

Vormittags hatte ich einen Termin im größeren Städtchen der Nachbarschaft. Ich mag die Fahrt dorthin wegen der Landschaft immer sehr gern. Heute war die Landschaft schockgefrostet und von Sonne beschienen. Sehr schön.
Den Termin selbst brachte ich, glaube ich, ganz ordentlich über die Bühne.

Auf dem Rückweg noch einen Zwischenstop am Schreibwarengeschäft (das über eine erstaunlich gut sortierte Kunstmaterialienabteilung verfügt), eingelegt und zwei Collegeblöcke und einen Stift besorgt.

Das Mittagessen eher im Autopilot verputzt, weil ich gedanklich a) noch mit dem Vormittagstermin beschäftigt war und b) hin und her überlegte, ob wir noch heute mit dem Altkater zur Tierärztin fahren sollten, oder bis Montag warten sollten. Der macht uns nämlich in letzter Zeit etwas Sorgen.

Nach dem letzten Tierarztbesuch (bei der sehr kompetenten, tier- und menschenzugewandten Tierärztin!), der ja unverhofft in einem Drama endete, spürte ich doch ziemlich Widerstreben nun schon wieder hinzufahren. Mir ging es kreuz und quer durch den Kopf:

»Was, wenn sich das Ganze wiederholt?«
»Ich will mein Flippchen jetzt nicht auch noch verlieren!«
»Können wir nicht einfach alle so tun, als ob nichts wäre?«

Nein, können wir natürlich nicht!

Das Letzte, was ich wollen würde, wäre, dass sich einer meiner Kater unnötig mit irgendwas herumquält, nur weil ich Schiss habe. Also riss ich mich zusammen und beschloß, wir fahren heute noch.

Mit einem Kloß im Hals, mein Flippchen in die Transportbox gepackt. Mag er nicht so wirklich, aber macht kein Theater deswegen. Wie überhaupt keiner unserer Kater je Theater gemacht hat, wenn sie in die Transportbox mussten, und auch nicht bei den Tierärzten (egal ob nun der »Haustierarzt« oder Tierklinikärzte).
Sämtliche Tierärzte/ärztinnen verliebten sich vom Fleck weg in unsere Kater, die immer freundlich und gelassen alle Untersuchungen über sich ergehen ließen. Gut, wenig hilfreich, wenn sie beim Abhören laut schnurren, aber besser als fauchende, schreiende Tiere, die sich nicht anfassen lassen und um sich beißen.

Katerchen Aurelio beguckte sich die Aktion sehr interessiert, wollte am liebsten auch mit in die Box, aber das ging ja nicht. Er fand es dann gar nicht gut, dass wir mit Filippo verschwanden und heulte uns lauthals hinterher. Zum Glück gibt es ja noch meinen WG-Yoda! Sie ging hinauf und tröstete den kleinen Kater.

Während der Fahrt ins nächstgelegene kleine Städtchen, sagte ich Filippo vorsichtshalber noch alles, was ich ihm unbedingt noch sagen wollte (man weiß ja nie!).

Wir waren ca. 20 Minuten vor Öffnung der Praxis vor Ort. Ich versuche immer möglichst unter den ersten »Patienten« zu Beginn der Sprechzeit zu sein. Zum einen, um langes Warten zu vermeiden, was ja für die Tiere auch stressig ist, und zum anderen, sind da die Ärzte auch noch »frisch«.

Die weltbeste WG-Genossin stellte sich an der noch verschlossenen Praxistür auf, und ich erzählte dem Kater im Auto Geschichten, damit ihm nicht langweilig wurde.

Kurz überlegt ich, ob es vielleicht doch übertrieben war, soviel früher da zu sein. Doch kaum war die Praxis aufgeschlossen, strömte das Volk samt Hund, Katze, Meerschwein, Hase herzu.

Die weltbeste WG-Genossin und ich warfen uns erleichterte Blicke zu, dass wir tatsächlich die Ersten waren und bemitleideten die anderen Tierbesitzer und vor allem die Tiere, die lange würden warten müssen, bis sie dran kamen.

Von der Tierärztin erfuhren wir dann, dass es der letzte Praxistag vor ihrem Urlaub sei. Da war ich dann endgültig froh, dass ich mich nicht entschieden hatte, bis Montag zu warten. Da wären wir dann vergeblich gefahren und hätten weiter sorgen und bangen, und der Kater weiter leiden müssen.

Die Tierärztin untersuchte den Kater, und wir waren sehr erleichtert zu hören, dass offenbar nichts Lebensbedrohendes vorlag, wohl aber Schmerzhaftes, was dem Kater offenbar auf den Appetit geschlagen war. Er bekam eine erste Gabe Schmerzmittel gespritzt und ein Schmerzmittel, dass wir ihm jetzt täglich kredenzen dürfen. Mal sehen, wie sich das auf sein Befinden auswirkt.

Kurz sprachen wir auch nochmal über den letzten Besuch bei der Tierärztin und das Drama, das sich da abgespielt hat. Es hängt uns allen noch immer etwas nach. Umso erleichterter waren wir dann alle, dass der heutige Besuch wesentlich erfreulicher und harmloser verlief.

Die Tierärztin war froh, dass wir als strahlende Kunden das Behandlungszimmer verließen, und wir wünschten ihr ebenso erleichtert und froh einen schönen Urlaub.

Wieder zuhause freute sich der Altkater aus der Box zu kommen, Katerchen Aurelio begrüßte uns begeistert (der arme Kerl scheint gedacht zu haben, wir hätten ihn auf immer verlassen) und auch der Rest der WG zeigte sich erfreut, dass wir vollzählig und mit guter Prognose heimgekehrt sind.

Kurz nach uns kamen dann auch der erste Schwung unserer Besucher für die nächsten Tage an und ja, … für meinen Geschmack reicht das an Aufregung und Anspannung für diesen Tag. Jetzt kann das Wochenende kommen, wir können beruhigt sein, und dem Altkater geht es hoffentlich bald wieder richtig gut!

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