Gartenfreude ·Privates

Geschichten vom Balkongarten 2016 Teil 3

An Gartenzwergen scheiden sich die Geister. Die einen sind glühende Verehrer und können nicht genug von ihnen bekommen, die anderen finden sie oberspießig und würden sich nie im Leben einen in den Garten stellen. Ich neige eher der letzten Fraktion zu.

Doch dann sah ich kürzlich Gartenzwerge, die waren etwas anders. Und da wir ja kurz davor standen einen Besuch bei lieben Menschen zu machen, die einen schönen großen Garten haben und Gartenzwerge auch oberspießig finden, konnten wir nicht widerstehen, ihnen einen dieser etwas anderen Gartenzwerge mitzubringen, weil wir uns dachten, der passt irgendwie doch zu ihnen. Und so war es dann auch. Inzwischen steht er in einem Garten bei Speyer und grüßt sie jeden Tag auf sehr coole Weise.

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Aber jetzt ist es höchste Zeit mal wieder ein bisschen vom Balkongarten zu erzählen. Dort leben inzwischen sechs Tomatenpflanzen und eine Gurkenpflanze lustig und recht raumgreifend vor sich hin und produzieren massig Früchte.

Es ist ja das zweite Mal, dass ich Tomatenpflanzen auf dem Balkon habe und ich habe den Eindruck, dass sie dieses Jahr wesentlich kräftiger und größer sind und eben auch viel mehr Früchte bringen. Die Witterung war bisher auch günstiger als letztes Jahr.

Die Tomatenhäuschen, die ich zunächst aufgebaut hatte, um die noch jungen Pflanzen etwas vor Kälte und Wind zu schützen, konnte ich inzwischen wieder abbauen, weil die Pflanzen inzwischen zu groß dafür sind und einfach mehr Platz brauchten.

Ich bin schon sehr gespannt auf die Ernte und wie die verschiedenen Tomatensorten im Geschmackstest abschneiden werden.

Die ersten drei Tomaten der Sorte Nektar Cherrytomate Solena Red konnte ich schon ernten und die waren geschmacklich gar nicht übel.

Am spannendsten ist jedoch die Ochsenherztomate für mich. Ich platze vor Spannung, wie viele Tomaten sie letztlich bringen wird, wie groß die wohl werden und vor allem, wie sie geschmacklich ausfallen. Sie wird gerade von Tag zu Tag heller und sicher dauert es nicht mehr lange, bis die Ochsenherztomaten anfangen endlich rot zu werden. Sooo spannend!

Die noch kleinste und am wenigsten tragende Tomatenpflanze ist die »Berner Rose«, was mich etwas überrascht, weil ich über diese Sorte viel Gutes gehört habe. Aber sie ist auch erst recht spät dazugekommen und hatte zu Beginn auch wettertechnisch etwas ungünstige Bedingungen. Vielleicht macht sie sich noch.

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Große Freude macht uns die Gurkenpflanze die schon vor sich hin wächst und Gurken über Gurken produziert. Es sind ja Mini-Schlangengurken (ca. 15 cm Länge) und sie eignen sich hervorragend für z.B. den abendlichen Salat, ohne dass man stets noch eine halbe Gurke übrig hat. Geschmacklich sind sie den im Supermarkt gekauften Gurken um Welten voraus. Bisher haben wir schon sechs Gurken ernten können und mindestens sechs weitere Gurken sind dabei heranzureifen.

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Das Projekt Erdbeeren überwintern war dagegen nicht wirklich erfolgreich. Gelungen ist es mir nur mit zwei Sorten (»Direktor Paul Wallmann« und »Kaisers Sämling«) und das auch nur mit Ach und Krach. Von jeder habe ich bisher eine Erdbeere ernten können und eine weitere ist dabei heranzureifen. Das war’s dann wohl. Von Erdbeerschwemme kann also keine Rede sein.

Nächstes Jahr bestelle ich dann im Gegensatz zu diesem Jahr rechtzeitig wahrscheinlich nochmal neue Pflanzen und zwar von den beiden Sorten, die uns letztes Jahr am meisten überzeugt haben: »Maikönigin« und »Königin Louise«, sowie nochmal ein Versuch mit der Sorte »Wunder von Peenemünde«, die letztes Jahr nicht so richtig aus den Puschen kam, aber eigentlich sehr guten und schmackhaften Ertrag bringen soll.

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Das Hochbeet, das ich ja dieses Jahr zum ersten Mal befüllt habe und das im Garten steht, ist bisher ein voller Erfolg. Es war sozusagen brechend voll. Dummerweise hab ich vergessen ein Foto zu machen. Jetzt ist es ziemlich abgeerntet.

Die Radieschen waren prima, ebenso der weiße Rettich.

Die verschiedenen Salate sind wunderbar geraten und waren geschmacklich sehr erfreulich. Nur die drei Salate der mediterranen Mischung haben nicht überzeugen können. Sie waren recht strack und eher bitter. Würde ich nicht wieder aussäen. Die anderen vier Salatsorten waren dafür geschmacklich großartig. Die werde ich, sobald der letzte Salat geerntet ist, nochmal aussäen.

Grandios finde ich übrigens, dass ich mit meinem Salat im Hochbeet nicht gegen die Schnecken ankämpfen muss, die sich ansonsten wieder im Nutzgarten tummeln, wo mein Garten-Yoda eine erbitterte Schlacht mit ihnen um die Salatköpfe ausficht. Ein Hoch auf den oder die Erfinder/in des Hochbeets!

Die Mohrrüben wachsen und gedeihen und brauchen noch ein bisschen, bis sie geerntet werden können. Auch da bin ich über die Maßen gespannt, wie der Geschmack sein wird!

Tja und der Schnittknoblauch war wohl tatsächlich der Reinfall des Jahres, denn nach dem Aussäen ward er nicht mehr gesehen. Keine Ahnung, warum der überhaupt gar nicht gekommen ist, nicht einmal ein einziges Hälmchen.